Puppen und Plüschtiere können sprechen und kennen Antworten auf die Fragen unserer Kinder, Streamingdienste schlagen immer exakt die Inhalte vor, die gerade besonders beliebt beim eigenen Nachwuchs sind, und Smart Speaker wissen ganz genau, welche Gute-Nacht-Geschichten am besten funktionieren…
Das sind keine Science-Fiction-Fantasien mehr, sondern Anwendungen Künstlicher Intelligenz, die längst auch im Alltag von Familien und Kindern angekommen sind. Durch die Kombination von verschiedenen Sensoren, vernetzter Datenverarbeitung und maschinellem Lernen entstehen scheinbar intelligente Systeme, die Wissen gezielt wiedergeben, Unterhaltungsangebote personalisieren oder sogar Erziehung übernehmen können.
Wie ist das aus pädagogischer Perspektive einzuschätzen?
Auf der einen Seite sind diese intelligenten Systeme eine hilfreiche Unterstützung in einem oftmals vollgepackten Familienalltag und einer immer komplexer werdenden Welt. Auf der anderen Seite werden die Herausforderungen größer, die es mit Blick auf die besonders schützenswerte Lebensphase der Kindheit zu beachten gilt. Dazu gehört die Dauer der Nutzung digitaler Systeme genauso wie die Frage nach den Inhalten, mit denen Kinder sich auseinandersetzen. Denn gerade über die Personalisierung von Medienangeboten durch undurchschaubare Algorithmen wird immer nur ein vorgefertigter Ausschnitt aus der Informationsvielfalt präsentiert, was zu einseitiger Wahrnehmung von gesellschaftlichen Phänomenen führen kann. Besonders wichtig ist außerdem die Frage danach, wie die Privatsphäre von Kindern gewahrt wird, wenn vernetztes Spielzeug oder Trackinggeräte im Kinderzimmer zu Hause sind. Darüber hinaus geht es auch immer darum, kommerzielle Strukturen zu erkennen und kritisch zu hinterfragen.
Mehr denn je sind wir also als Erwachsene und Eltern, als Pädagoginnen und Pädagogen gefragt, Kinder und Jugendliche dabei zu unterstützen, mit digitalen Anwendungen gut und sicher aufzuwachsen. Dazu gehören die kindgerechte Aufklärung und das Erläutern funktionaler Grundprinzipien Künstlicher Intelligenz, aber auch das bewusste Auswählen sicherer Angebote, das Etablieren sinnvoller Regeln und Routinen und die Förderung von ethischem Bewusstsein und medienkompetentem Handeln insgesamt. Von zentraler Bedeutung ist aber immer noch unserer Vorbildrolle als Bezugspersonen, die medienbezogene Orientierung für Kinder und Jugendliche bietet. Bei „SCHAU HIN! Was Dein Kind mit Medien macht.“ finden Sie dafür wichtiges Hintergrundwissen, praktische Tipps und kompetente Anlaufstellen. Zum Thema Künstliche Intelligenz haben wir Infos zusammengetragen, die sich um die Chancen und Risiken von
Sprachmodellen wie ChatGPT drehen, aber auch auf
Cybermobbing und
Chatbots als neue digitale Freund*innen eingehen. Für alle weiteren Fragen ist jederzeit das
Kontaktformular von uns Mediencoaches aktiv.